Hochwasserkatastrophen am Beispiel Ahrtal

Ein Interview mit Scott Slovic

Zum Nebelhorn Podcast #21 – Scientists for Future Hamburg

Shownotes

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Sommer 2023 liegt die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal selbst zwei Jahre zurück und die Aufnahme etwa ein Jahr. Im Sommer 2023 wurden viele Hitzerekorde gebrochen und die Berichte über Flutkatastrophen weltweit schien kein Ende zu nehmen. Beim Schneiden im August lag der Blick noch auf dem Jahrhunderthochwasser in Slowenien, aber weitere Ereignisse in China, Griechenland, Brasilien und Libyen folgten in kurzem Abstand.

Betroffene erleben die Situation sehr unterschiedlich, alle haben jedoch gemein, dass die Infrastruktur zerstört ist, dass es Unmengen an Verschmutzung und Müll zu beseitigen gilt und dass viele auf unterschiedlichste Weise mit dem Wiederaufbau zu kämpfen haben. Was diese Überflutungen kurz- und langfristig bedeuten können, und wie jeder von uns helfen kann, bzw sich vorbereiten kann, hören wir in dieser Podcastfolge am Beispiel der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021.

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe, im Sommer 2022 hat sich Heidi mit Eveline Lemke getroffen, um über die sichtbaren und unsichtbaren Schäden im Ahrtal zu berichten. Gastgeberin Eveline ist Staatsministerin a.D., Rheinland Pfalz und Expertin für Kreislaufwirtschaft. Weiterhin ist sie Unternehmensberaterin und Gründerin von Thinking Circular. Im Gespräch wird deutlich, wie komplex die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau nach einem Hochwasser sind und dass nach wie vor eine Vielzahl an Lehren gezogen werden müssen. Zentrale Fragen sind: Wie kommt es zu einer Katastrophe? War der Auslöser Politikversagen, war es ein Vorbote einer sichtbar werdende Klimakatastrophe oder spielen mehrere Faktoren zusammen? Wie geht man mit über einer Million Tonnen Hochwasserunrat um, der aufgrund der schieren Masse schwer sortiert werden kann und der unter anderem Giftstoffe enthält? Wie können Betroffene unkompliziert Hilfe erhalten?

Evelines Appell an die Wissenschaft: Bringt die Forschung so schnell wie möglich in die praktische Anwendung, beispielsweise über Modellprojekte. Werdet politisch und nehmt in der Öffentlichkeit klare Positionen ein. Die erfahrene Unternehmensberaterin ruft alle auf, sich über Themen wie Katastrophen, Versicherungen, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima zu informieren und in den Dialog zu treten. Es kann jeden treffen. Es hilft vorbereitet zu sein. Es hilft vernetzt zu sein.

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